Mit sich in der Mitte ankommen
Zielgruppe
Das Projektangebot richtet sich an traumatisierte Flüchtlinge aller im Landkreis untergebrachten Nationalitäten. Nicht jeder Mensch, der Traumatisches erlebt hat, muss behandelt werden. Die meisten lernen damit umzugehen, sie brauchen einfach Zeit. Wer jedoch unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet, der braucht wirklich Hilfe und soll sie so unbürokratisch wie möglich erhalten.
Ehrenamtliche Helfer und Freiwillige mit Flüchtlingserfahrung, die schon länger im Landkreis gefestigt sind, werden ebenfalls in das Projekt einbezogen.
Projektbeschreibung
Das Projekt "Mit sich in der Mitte ankommen" hat zum Ziel, Wege sensibler Stärkung für traumatisierte Flüchtlinge zu entwickeln, zu erproben und zu verbreiten. Eine traumasensible, (Wissen, Erkennen und Umgehen von traumabelasteten Menschen) Unterstützung von Flüchtlingen ist auf Dauer ausschließlich von professionellen Fachkräften nicht zu leisten. Es bedarf zusätzlich zu der umfänglichen Arbeit der fachkompetenten Hauptamtlichen auch der Einbeziehung und Qualifizierung Ehrenamtlicher, sowie vorhandener Freiwilliger mit Flüchtlings- und Migrationserfahrung um in der Folge des Projektes niedrigschwellige Angebote aufrecht zu erhalten. Innerhalb einzeln geführter, trauma- und kultursensibler Gespräche sollen Ressourcen ermittelt, der Bedarf an Unterstützung erkannt werden und eine Stabilisierung durch niedrigschwellige Gruppenangebote erzielt werden. Wobei der Aufbau und Reaktivierung von Ressourcen und die Stärkung der Selbstwirksamkeit vorrangige Ziele sind. Im weiteren Verlauf der Stabilisierung werden durch hauptamtliche Verweisberatung und eventueller Begleitung bei wichtigen Terminen zusätzlich notwendige Unterstützungen gewährleistet. Ziel ist durch das Projekt die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben mit wertschätzender Selbstwahrnehmung einzuräumen. D.h. es erfolgt eine Stärkung um in einer neuen und fremden Heimat das Leben wieder aktiv und selbstbestimmt in die eigene Hand nehmen zu können.
Den Teilnehmern soll ermöglicht werden, in einem positiven Rahmen neue kompetenz-, gesundheits- und entwicklungsfördernde Erfahrungen zu machen. Innerhalb von Einzelgesprächen während der Sprechstunden des hauptamtlichen Personals ggf. mit Unterstützung von Dolmetschern findet eine persönliche Ressourcenermittlung statt. Hier wird der Stabilisierungsbedarf ermittelt, Probleme sollen ausgesprochen werden können. Nach dem Erkennen, wird durch Angebote begonnen, die aus der Traumatisierung resultierenden Hemmnisse einzugrenzen und abzubauen. Kompetenzen und Resilienzen sollen gestärkt werden um wieder in der Mitte ankommen zu können. Die individuelle Verweisberatung zeigt mögliche Unterstützungen auf. Notwendige Begleitungen werden durch das hauptamtlich eingesetzte Personal koordiniert und angeboten. Die Gesprächsangebote finden regelmäßig wöchentlich mindestens an 2 Tagen statt. Zusätzlich werden in offenen Treffs und Begegnungscafés die Möglichkeiten des Austauschs gegeben.
In regelmäßigen, wöchentlich stattfindenden niedrigschwelligen Gruppenangeboten, die eine Ergänzung zum Einzelgespräch zur Stabilisierung durch wiederzugewinnendes Körpergefühl darstellen, werden durch musikalische, gestalterische, sportliche und körpergefühlsstärkende Erfahrungen die Projektteilnehmer gestärkt. Diese Angebote sind vorerst unabhängig von einer gemeinsamen Sprache. Es werden werktäglich Angebote, wie z.B. gemeinsames Kochen, Aggressionsabbau durch Selbstverteidigung, Handarbeit und Sportangebote geschaffen, da dort auf nonverbale Weise, also unspezifische Methode eine sinnstiftende Strukturierung erfolgt.
Die Angebote des Projektes „Mit sich in der Mitte ankommen“ sind auf Basis von Freiwilligkeit, Verschwiegenheit, Transparenz, einem Minimum an Bürokratie und hoher Fachlichkeit ausgelegt.
Das Projekt mit sich in der Mitte ankommen ist von der Aktion Mensch gefördert.
Weitere finanzielle Unterstützung erhalten wir von der Sparkassenstiftung Werra-Meißner.